Zielzeit sub 4 h
Schön, dass es nun schon lange trocken ist. So ist wieder
eine Menge Publikum an der Strecke. Da ich knapp 30 Minuten
früher als 2010 auf der Laufstrecke bin, bin ich frohen
Mutes, auch noch die Top Pros auf der Laufstrecke zu sehen.
Damals ist Andreas Raelert während meines Boxenstops bei
km1 an mir vorbei. Chris Mc Cormack hat mich dann bei km 3
überholt.
Diesmal laufe ich erstmal los und nehme nur Wasser & Cola
als Verpflegung auf. An der DSW Fanmeile sehe ich Silvie,
die Frau meines Cousins die allerdings ins Gespräch vertieft
ist. Wie in allen 4 Runden ;) Kurz dahinter stehen Sonja &
Francesco aus der Laufgruppe und feuern mich an. An der
zweiten Verpflegung versuche ich es mit einem Apfelschnitz
und verschlucke mich auch gleich. Super also Husten und
Räuspern bis zur nächsten Verpflegung :( So geht es das
erste mal über den Main. Auf der anderen Seite steht dann
Hubert aus meiner Laufgruppe als Helfer. Das ist natürlich
klasse so exponiert. Ich sage ihm, dass es mir gut geht und
dass ich mit dem Verlauf sehr zufrieden bin. Hier ist das
schöne, dass es leichtes Gefälle hat. Da kann ich
Geschwindigkeitstechnisch gerade noch mitnehmen. Dann kommt
auch schon die nächste Verpflegungsstation und ich spüle das
Kratzen mit Wasser & Cola weg. Obwohl es noch nicht wirklich
warm ist, nehme ich von dem Eis und packe es zum Kühlen unter
meine Kappe. Hoppla, da ist ja auch schon das Schild für km 4.
Es läuft ganz rund und ich merke, dass ich doch mal langsam ein
Dixi antesten kann. An der Station, die von einem
Lebensmittelkonzern betrieben wird, mache ich einen raschen
Besuch und tatsächlich kommt anders als auf Lanzarote auch
mehr als ein paar Tropfen. Dies sollte im Rennen mein
einziger Dixi-Stopp bleiben. Am Grillplatz erkenne ich nur
kona1248. Dort scheinen aber alle eher auf 3-Rad fokussiert
zu sein. Es kommt der Wendepunkt und der Stich auf den Damm.
Und wieder Verpflegung mit Wasser & Cola. Die Flößerbrücke
rüber und runter auf den neuen Teil der Strecke. Hui, das
Pflaster ist aber wirklich vom feinsten. Hier ist
Konzentration angesagt. Zum Schluss kann man ein wenig auf
dem Grün laufen und dann ist der Wendepunkt auch schon da.
Es gibt das erste Rundenbändchen und direkt die nächste
Verpflegung. Mir wir bewusst, dass der führende Mann noch
nicht auf der anderen Seite zu erspähen ist und ich somit
nicht überrundet werde. Nach 55 Minuten habe ich die erste
Runde beendet. Das sieht ja ganz gut aus für mein Vorhaben.
Abgesehen vom Dixi-Stop bin ich bis hierhin durchgelaufen
und habe auch die Verpflegung laufend aufgenommen. Ich
schrecke wieder Silvie aus Ihrem Gespräch auf und
signalisiere ihr, dass es noch rund läuft bei mir. Schon
geht es wieder über die Brücke bei Hubert steht nun Sonja
und die beiden rufen mir zu, dass Ulli auch schon auf der
Laufstrecke ist. Ich bin begeistert, da sie dann ebenfalls
eine Bombenzeit mit dem Rad auf den Asphalt gebrannt haben
muss. Es beflügelt mich noch einmal, da ich dann Chancen
sehe sie auf der Laufstrecke zu sehen. Auf dem Weg zum
Wendepunkt sehe ich erstmal Regina, mit der sie sich seit
3 Jahren immer wieder ganz knapp duelliert. An der Brücke
steht Sonja dann noch mal unten mit Francesco. Das sind
klasse Supporter! Kurz danach fliege ich auch schon an
Regina vorbei, die am Kämpfen ist. Am Grillplatz erkenne
ich wieder nur kona1248 und sie kann mich wohl nicht
einordnen. Dann kommt schon wieder der Stich auf den Damm.
Hinter der Verpflegung denke ich, dass ich mal auch langsam
mit meinen Gummibärchen anfangen kann. Da ich die beim
Laufen kaum runterbringe, warte ich bis zur Flößerbrücke
und mache eine erste Gehpause, um 3 Gummibärchen zu
vertilgen. Oben geht es wieder in den Laufschritt und schon
gibt es das 2. Rundenbändchen. Ich nehme ein Gel und mache
noch einmal eine kurze Gehpause, um das gut runterzuspülen.
Das hatte ich schon fast vergessen. Nach gut 58 Minuten ist
auch die zweite Runde erledigt. Zum Dritten mal hole ich an
der DSW-Fanmeile Silvie aus ihrem Gespräch. An der Brücke
ist Hubert wieder alleine. Ich frage, wie lange Ulli schon
durch ist und verstehe nur dass es wohl schon länger her
ist. Nun, das sieht gut für sie aus. Sie will sich wohl
auch von mir nicht überlaufen lassen. Nach den
Verpflegungsgehpausen läuft es wieder ganz rund bei mir.
Hinter der Flößerbrücke ruft mir Reginas Mann Martin von
oben zu und ich grüße zurück. Über die Flößerbrücke rüber
walke ich wieder und nehme die nächsten Gummibärchen zu mir.
Oben angekommen geht es wieder locker in den Laufschritt.
Auf dem Weg zum Wendepunkt taucht das Kameramotorrad neben
mir auf und kurz darauf auch Caroline Steffen. Ich feuere
sie an und klatsche. Eine klasse Leistung in Frankfurt 2
mal den Titel zu verteidigen. Ich hole mir das 3 Bändchen
ab und laufe ein letztes mal am Abzweig des Zielkanals
vorbei. 61 Minuten habe ich für die 3 Runde benötigt. Da
ich ohne Uhr laufe habe ich nur die Kirchturmuhren um mich
grob zu orientieren. So habe ich an der Wechselzone gesehen,
dass ich noch ca. 65 Minuten habe um sub 4 h zu laufen. Das
bedeutet noch einmal in den Hintern treten und nicht mehr
viel einzubüssen. Die Verpflegungsaufnahme klappte immer
noch einwandfrei im Laufen und es ging mir soweit gut. Ein
letztes mal bei Hubert vorbei und stolz berichtet von meinen
wenigen Gehpausen und noch einmal auf mein Tempo geachtet.
Immer wieder habe ich bewusst darauf geachtet, nicht
nachzulassen und für meine bescheidenen Verhältnisse das
Tempo zu heben. Der Grillplatz war mittlerweile verwaist
und dann ein letztes mal den Stich auf den Damm hoch habe
ich mir ein Dextro-Gel gegeben und bin kurz gewalkt. Cola
und Wasser zum nachspülen und weiter ging es. Zum guten
Schluss bin ich noch einmal über die Flößerbrücke getrabt.
Das letzte Bändchen abgeholt und die letzte Verpflegung
ausgelassen. Beim 10 km Schild habe ich dann gemerkt, dass
ich eine Kleinigkeit vergessen habe. Die Salztabletten habe
ich in der Trikottasche unbeachtet gelassen. Vielleicht auch
daher habe ich mir kurz eine Laterne gesucht und habe die
ersten Anzeichen von Krämpfen in den Oberschenkeln
rausgedehnt. So jetzt aber ab nach Hause. Dann ist ja schon
die Wechselzone und schon geht es ab in den Zielkanal. Ich
richte den Reißverschluss, Schwämme raus, Brille hoch.
Links auf der Tribüne sind Sonja & Francesco. Zufrieden
laufe ich nach 10:38 h durch das Zieltor. Wenn ich mich
nicht verrechnet habe sollte das für den Marathon sub 4 h
gereicht haben. Tatsächlich habe ich für die letzten 10,4 km
und den Zielkanal 60 Minuten gebraucht. Demnach habe ich
sogar noch einmal Tempo aufnehmen können. Das habe ich noch
nie geschafft und macht mich sehr zufrieden. Somit für den
Marathon 3:55 h gelaufen.